das Board (oder die Scheibe)...

Quelle: Darts1.de

 

Die Frage über die Ursprünge des Dartsports ist wahrscheinlich die am häufigsten gestellte Frage. Wer war der schlaue Mensch, der die Segmente des Boards auf eine so frustrierende Weise angeordnet hat?

Der Mann, dem die Erfindung dieser Anordnung auf dem modernen Standard Dartboard zugeschrieben wird, heißt Brian Gamlin. Gamlin war ein Zimmermann aus Bury in der englischen Grafschaft Lancaster und er hat sich die Zahlenfolge, die einen zur Raserei treiben kann, 1896 mit 44 Jahren ausgedacht. Er starb, bevor er sich die Idee patentieren lassen konnte.

Zu dieser Zeit stellten viele berufstätige Männer, vor allen Dingen Tischler und Zimmerleute, Dartboards aus Ulmen- und Pappel-Holz nebenberuflich her. Diese Heimwerkertätigkeit war später vor allem im Norden Englands, den Midlands und dem Südosten weit verbreitet, als Darts ab Mitte der 1920er zunehmend populär wurde. Um das Familieneinkommen aufzubessern stellte man die Dartboards vor allem zuhause, in der Gartenlaube, her und verkaufte sie an die örtlichen Pubs. Oft genug freilich fanden diese Einnahmen nicht den Weg nachhause. Dartboards wurden gegen ein Guthaben im Pub eingetauscht oder gleich wieder an der Theke ausgegeben.

Die Zahlenfolge auf dem Standard Dartboard soll die Häufigkeit von "Glückswürfen" beschränken und das Element des Zufalls einschränken. Die Zahlen sind so angeordnet, dass sie Treffsicherheit erfordern. Das ist das ganze Geheimnis. So einfach ist das.
Die Anordnung von niedrigen Werten neben hohen Werten, zum Beispiel die 1 und die 5 neben der 20, oder die 3 und die 2 neben der 17 oder 4 und 1 neben der 18, bestraft mangelnde Treffsicherheit. So wirst Du, wenn Du auf die 20 wirfst, für mangelnde Treffsicherheit oder Konzentration eben mit einer 1 oder 5 bestraft.

Die 20 Zahlen auf dem Dartboard ermöglichen 2.432.902.008.176.640.000 verschiedene Treffer-Möglichkeiten und so muss man Gamlin´s Anordnung als nahezu perfekt betrachten.

Gamlin selbst ist ein Rätsel. Wie bei den verloren gegangenen Gerichtsakten im Falle von William "Bigfoot" Annakin, fehlt auch in der Geschichte von Gamlin ein wesentliches Stück. Trotz gründlichster Nachforschungen konnten keine Aufzeichnungen zu Gamlins Tod 1903 gefunden werden. Auch wenn man die Aufzeichnungen in Lancashire und Suffolk bis drei Jahre vorher und drei Jahre nachher durchsucht, findet man keinen Nachweis über seinen Tod. Vielleicht liegt es daran, dass Gamlin sich auf Wanderschaft befand.

Im Daily Mirror wurde 1992 die Frage gestellt: "Wer beschloss, dass die Zahlen auf dem Dartboard so durcheinander sind und warum"?
Die Antwort lautete:
"Brian Gamlin aus Bury in Lancastershire führte dieses ungewöhnliche Zahlensystem 1896 auf unseren Festplätzen ein und behauptete "es werden keine besonderen Fähigkeiten benötigt". Betrunkene hatten keine Chance, es ist ein Test für Nüchternheit, das Dartspiel "Around the clock" (bei dem die Zahlen in numerischer Reihenfolge getroffen werden müssen) wurde ein großer Erfolg".

Wahrscheinlich kann man deshalb nichts Näheres über seinen Tod erfahren. Wenn Gamlin ein Schausteller war, dann war er sicherlich mindestens sechs Monate im Jahr unterwegs. Es ist auch sehr glaubhaft, dass die Idee ursprünglich vom Vergnügungsplatz kam. Dort wurde auch "French Darts" eingeführt, dass später als "Vergnügungsplatz Darts" bezeichnet wurde.
Darts war seit Mitte des 19.Jahrhunderts auf den Vergnügunsgplätzen bekannt, wer anders als ein Schausteller auf der Suche nach einer neuen Attraktion um Kunden anzuziehen, konnte mit einer solch hinterhältigen Nummernanordnung daherkommen?

 

Anmerkung:
Allen Neulingen in diesem Sport sei die linke Seite des Boards empfohlen, da dort verhältnismäßig mehr höhere Zahlen angeordnet sind, so 16, 8, 11, 12, 9. Auch diese Taktik garantiert keine höheren Scores, aber wenigstens trifft man keine 5 oder 1 (zumindest theoretisch!). Diese Seite des Dartboards wird auch als Seite der verheirateten Männer bezeichnet, weil verheiratete Männer immer auf Sicherheit spielen!